Die Künstlerinnen Pascale Goldenberg, Gabi Mett und Judith Mundwiler haben sich zum Textile Open Project – T.O.P. – zusammengeschlossen. In dieser Ausstellung präsentieren sie zum ersten Mal die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit. Allen drei künstlerischen Positionen gemeinsam ist die Materialität in ihren Werken.
Die Künstlerinnen mit Wurzeln in Frankreich, Deutschland und der Schweiz haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder ausgetauscht. Sie haben Anteil genommen an den Ideen und Projekten der jeweils anderen, haben zusammen ausgestellt. Diese gemeinsamen Zeit-Räume führten zu der Idee des Textile Open Project, kurz T.O.P. genannt. Dieses offene Projekt lässt Spielräume für Entwicklungen jeder einzelnen zu, wird in viele Richtungen weitergedacht, schenkt Raum für innovative Denk- und Arbeitsprozesse.
T.O.P.secret
Die Künstlerinnen haben für diese Ausstellung ein Konzept erarbeitet. Das Konzept wird nicht öffentlich gemacht, sondern dient einzig und allein dem Zweck der Auseinandersetzung, der Zusammenarbeit und der Entwicklung nicht nur neuer Bildideen, sondern auch ungewöhnlicher Ausstellungskonzepte.
Pascale Goldenberg
Pascale Goldenbergs künstlerische Arbeit ist konzeptuell und beruht auf einer bestimmten Idee – sei sie politisch oder persönlich/privat. Diese Idee dient meistens über Jahre als roter Faden. Es entstehen Serien, in welchen die Werke einander reflektieren. Die angestrebte Aussage wird durch eine ausgewählte Ästhetik unterstrichen.
Die Wiederverwertung ist Bestandteil ihres kreativen Arbeitsprozesses, so dass sämtliche Materialien schon ein oder mehrere Leben hinter sich haben. Bei den verwendeten Materialien geht es hauptsächlich um Stoffe verschiedenster Qualitäten, aber auch um Holz, Metall und um jedes Objekt, das Pascale Goldenbergs Ausdruck dienen könnte.
Gabi Mett
Gabi Mett untersuchte in ihrer bisherigen künstlerischen Auseinandersetzung textile Ausdrucksweisen und setzte ihre Bildideen mit traditionellen textilen Techniken in flexiblem Material um. Ihre Arbeit war und ist prozesshaft, intuitiv und autobiographisch.
Die Künstlerin ist auf der Suche nach der Sprache der Welt. Darum setzt sie sich ganz besonders mit den Ursprüngen der Menschheit auseinander. Archaische Kulturen, der gestalterische Reichtum indigener Völker, der Kult im allgemeinen und die Entstehung menschlicher Kultur sind Anknüpfungspunkte für ihre Position, in der das Material als Zeitzeuge eine sehr wichtige Rolle spielt. Eine weitere Dimension erschließt sie sich neuerdings mit der Einbeziehung heimischer Erden für ihre Mal- und Färbetechniken.
Judith Mundwiler
Judith Mundwiler stellt seit jeher gebrauchtes, altes oder gefundenes Material in den Mittelpunkt ihrer Kunst. Sie spürt den Geschichten nach, die den alltäglichen Werkstoffen abzugewinnen sind und interpretiert sie durch Malerei, Mixed-Media- und textile Techniken.
Die Künstlerin nutzt diese Geschichten, um ihre Bilder zu entwickeln und ihre Gedanken zu existentiellen Fragen an sich und die Welt zu formulieren. Dabei wird sehr schnell deutlich, dass sie auf sehr einfühlsame Weise unterschiedliche Bedeutungsebenen miteinander zu verknüpfen weiß. Aktuelle gesellschaftliche Themen werden so thematisiert. Fragen nach der eigenen Identität, den Wurzeln in der Familie, aber auch das Nachdenken über das, was vom Menschen und seinem Tun bleibt, finden Nachhall in ihren Werken.
T.O.P. Secret – eine Ausstellung mit Pascale Goldenberg, Gabi Mett und Judith Mundwiler
16.10.2022 – 29.1.2023
Textilsammlung Max Berk
Brahmsstraße 8
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Tel.: 06221 800317
www.museum-heidelberg.de
Mittwoch, Samstag, Sonntag 13 bis 18 Uhr
nur während laufender Sonderausstellungen geöffnet