Reportagen

Reportage über die Zeughausmesse im Deutschen Historischen Museum

Vom 10. bis 13. Dezember fand im Deutschen Historischen Museum die Zeughausmesse statt. Zum Hintergrund heisst es auf der Website der Zeughausmesse:

„Die Zeughausmesse findet ein Mal jährlich statt. Sie ist die traditionelle Veranstaltung für die Angewandte Kunst in Berlin und Brandenburg. Alljährlich werden hier die begehrten Preise für Angewandte Kunst verliehen, die von der Berliner Volksbank gestiftet werden. Seit 2012 präsentiert der Wettbewerb der Zeughausmesse Ingenious Creation die nützlichsten und kunstvollsten Gebrauchsgegenstände des Jahres .“

Schon direkt neben dem Eingang zum Innenhof des Deutschen Historischen Museums bleibe ich hängen. Da zeigt Anja Klettner aus Hamburg Kissenhüllen, die sie aus Seidenstreifen gewebt hat. Die Seide, so erzählt sie mir, fällt in breiten Streifen in der Textilindustrie bei der Produktion ab. Upcycling nennt sie, was sie dann damit macht. Sie schneidet die Stücke in noch schmalere Streifen, versäubert die Kanten und verwebt sie. Ursprünglich habe sie Patchwork gemacht, das sei aber mit dieser Seide zu schwierig gewesen. Das Ton-in-Ton-Webmuster von einem der Kissen ähnelt dem Geflecht von Thonet-Stühlen. Die anderen Kissen haben überaus farbenfrohe Hüllen.

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Saerom Kong aus Korea hat den Preis für Angewandte Kunst der Berliner Volksbank 2015 gewonnen. Ihre kleinen Objekte sind aus winzigen Reiskörnern. Das sei Klebreis, erklärt sie mir. Die Reiskörner sind wirklich winzig, ich kann mir kaum vorstellen, wie sie diese auf den meist runden Gegenständen befestigt. In einem Fall wirken die golden eingefärbten Reiskörner wie Kristalle in einer Steindruse.

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Die Engländerin Emma Wood aus Berlin war schon einmal bei der TEXTILE ART BERLIN vertreten. Sie zeigte auf der Zeughausmesse Decken und Kissenhüllen aus Merino-Lambswool. Sie webt in Berlin die Prototypen und schickt ihr Design dann nach England, wo in drei Betrieben an der Grenze von Yorkshire und Lancashire in einer Spinnerei, einer Weberei und einem Betrieb für die Endbearbeitung, z.B. das Waschen, die Produkte hergestellt werden.

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Gabriele Jackus und Andrea Schmeing-Häusler präsentierten an ihrem Stand aufregenden Schmuck aus Filz und Perlen. Großformatige Filzschnüre und Filzkugeln in verschiedenen Größen und kräftigen Farben kombiniert mit kleinen Glasperlen sind echte Hingucker! Fotografiert habe ich nur die kleineren Ketten!

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Männer sind selten in den textilen Künsten und Handwerken. Umso erfreuter war ich über Thomas Overesch aus Berlin, der Gestricktes herstellt. Naturfarbene, mit dicker Dochtwolle gestrickte kuschelige Wolldecken scheinen genau das richtige für das unfreundliche Wetter draußen. Ich habe mich getraut, die Frage zu stellen, die kein/e Textilschaffende/r liebt: Wie lange brauchen Sie für eine solche Decke? Thomas Overesch beantwortet auch diese Frage geduldig: Etwa 70 Stunden braucht er, eine solch riesige Decke zu stricken. Die Kissen mit Jacquard-Muster, die ebenfalls im Angebot hat, strickt er mit einer alten Strickmaschine.

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Korea war hochkarätig vertreten bei der Zeughausmesse. Setbyol Oh stellte handgemachte Lichtobjekte aus koreanischem Maulbeerpapier aus. Jede einzelne Schuppe ihrer Objekte besteht aus plissiertem Seidenpapier. Sie weiß, dass ihre Objekte schwer zu fotografieren sind und nimmt die Kamera gleich selbst in die Hand. Das Foto, das sie dann macht, ist wirklich ausgezeichnet.

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Tischbänder aus Leinen, Baumwolle und Bambus webt Anne Andersson aus Bleckede in Niedersachsen. Auch ihre gewebten Badematten mit einem interessanten Muster gefallen mir gut. Die Kette ist aus Leinen, der Schuss aus Baumwoll-Chenille, das macht sie weich und gleichzeitig fest.

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Das Unternehmen Fortschritt aus Berlin ist mir in den letzten Monaten häufiger begegnet und ich bleibe immer wieder stehen und freue mich an den Farben und Formen. Die nette Dame am Stand trägt einen Rock in grün mit einem Muster, das an japanische Kimonos erinnert. Mit grünen Strumpfhosen dazu ist das richtig schick!

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Birgit Wortmann aus Lüneburg verwebt Seide zu farbenprächtigen Schals. Sie präsentiert sie in edlen kleinen Schachteln, die ein tolles Fotomotiv abgeben. Sie färbt vor dem Weben die Kette ein, ganz ähnlich wie bei der Ikat-Technik.

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Und noch einmal Gestricktes: Die Slowenin Martina Manfred Mortimer hat ein Atelier in Berlin-Wilmersdorf. Sie zeigte Kleider und Schals mit auffallenden Mustern, Strukturen und Farben. Die Verdickungen in ihren Kleidern sind zum Beispiel alle eingestrickt und nicht aufgestickt.

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Zu guter Letzt eine gute alte Bekannte: Pia Fischer aus Berlin. Ihre Taschen aus Reißverschlüssen oder Etiketten finden viele faszinierend. Eine sehr edle kleine Tasche besteht aus Etiketten mit vielen kleinen Swarovski-Steinen. Sie ist leider/glücklicherweise für Pia verkauft und ich kann kein Foto davon zeigen.

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