Reportagen

Bericht über die Ausstellung „Inspiration: Natur“ mit Arbeiten von Cas Holmes, Monika Schiwy-Jessen, Isabelle Wiessler, Sophie Maechler in Freiburg

Monika Schiwy-Jessen, die gerade auch bei der TEXTILE ART BERLIN eine Ausstellung hatte, führte mich liebenswürdig durch die Ausstellung  „Inspiration: Natur“ mit Arbeiten von Cas Holmes, Monika Schiwy-Jessen, Isabelle Wiessler und Sophie Maechler in der Galerie des Ladens Quilt Star in Freiburg.

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Sie erzählte mir: „Die Idee zur Ausstellung kam von Cas Holmes, die vor zwei Jahren hier einen Workshop gegeben hat. Sie sagte damals flapsig, wir könnten doch mal eine Ausstellung bei Quilt Star machen. Dann haben wir gesagt: „Ja, das machen wir, das ist ja noch weit weg!“ Irgendwann kam die Frage: „Zu welchem Thema arbeiten wir denn?“ Da wir alle sehr naturverbunden sind und auch zur Natur viel gearbeitet haben, haben wir beschlossen, wir machen das Thema „Inspiration Natur“. Wir haben dazu gearbeitet, ohne dass eine von der anderen wusste, was sie macht. Jede hat für sich gearbeitet, es gab nie einen Austausch. Es war, als wir die ganzen Stücke nebeneinander gelegt haben, sehr interessant zu sehen, wie sie teilweise wunderbar zusammen passen.  Das war eine schöne Überraschung.“

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Zu ihrer Arbeit mit dem Fuchs erklärte Monika mir: „Dieses Stück war ein Monoprint mit Bouretteseide und durch Zufall hat es die Form eines Fuchs gehabt. Ich habe sofort den Fuchs gesehen und ihn mit einem selbst gebatikten Stoff mit offenen Kanten, also Raw-Edge-Piecing, eingesetzt. Ich habe dann freihandgequiltet und von Hand bestickt. Der Arbeit habe ich den Titel „Der Herr der 100 Künste gegeben“.

Damit bezieht sich Monika auf ein Märchen, in dem der Fuchs im Wettstreit mit einer Katze ist. Er fragt die Katze, wie viele Künste sie könne. Die Katze antwortet, sie könne bei Gefahr auf einen Baum flüchten. Der Fuchs höhnt, er sei der Herr der 100 Künste und habe einen Sack voll Listen. Als die Jäger mit den Hunden kommen, klettert die Katze flink auf einen Baum, der Fuchs aber wird gefangen.

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Farblich passe ihre Arbeit mit dem Fuchs perfekt zu dem Stück von Isabelle, das Steine mit Flechten darstelle.  Man könne rote Seidenfasern erkennen, die mit einem dünnen synthetischen Organza bedeckt seien. Dann habe Isabelle die synthetischen Materialien mit dem Heißluftföhn bearbeitet, wodurch Löcher entstanden seien. Zusätzlich habe sie Farbe aufgebracht.

Isabelle arbeite gern zum Thema Baumrinden oder Steine, das wird auch bei dieser Arbeit mit der gelben Handstickerei deutlich.

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Zu den Arbeiten von Cas Holmes sagt mir Elsbeth Nusser-Lampe, die die Ausstellung gerade auch besucht: „Es ist ein Kennzeichen von Cas Holmes, dass sie die Ränder so lässt, wie es das Fundstück ergibt. Sehr bewundernswert, weil wir vom Patchwork gern gerade schneiden, bedingt durch diesen Blockgedanken. Das spielt für sie gar keine Rolle.“

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Dieses Stück  ist von Isabelle Wiessler und trägt den Titel Horizonte IV. Monika erklärt: „Isabelle hat der Stoff erst komplett gequiltet und dann bemalt. Die Arbeit hat eher malerischen Charakter. Isabelle kommt aus der Malerei und hat später Patchwork und Quilten entdeckt.“ Beim Übermalen würden die erhabenen Stellen mehr Farbe annahmen als die tiefer liegenden.

Dazu passt wunderbar die Arbeit von Monika mit dem Titel „Es fliegen, es fliegen die Fliegen“.

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Dazu erklärt Monika: „Der Untergrund sind Plastiktüten, dann wurde aufgeschichtet mit synthetischem Organza, Papier ist dazwischen. Unter dieser Fliege ist zum Beispiel Metallfolie, die habe ich rasterartig übernäht und dann bedruckt. Dann habe ich diese Fliegen noch einmal nachgestickt. Dann habe ich mit dem Heißluftföhn geschmolzen, so dass die verschiedenen Schichten von Organza und auch der Untergrund wieder sichtbar wurden, hier zum Beispiel eine Tüte von Hugendubel mit der alten Schrift. Es ist eine sehr experimentelle Arbeit. Man kann so etwas nicht so genau planen, es ist aber sehr reizvoll, weil es einen Eindruck von Vergangenem oder etwas, was in Auflösung ist, gibt.“

Vier sehr zarte dreidimensionale Arbeiten von Sophie Maechler gefallen mir gut.

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Hier noch einmal zwei davon im Detail.

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Monika erklärt mir: „Den Hintergrund ist aus Stoffen gestaltet, die sie mit Ecoprint bearbeitet hat. Darüber ist eine Schicht mit einem transparenten Stoff, auf den sie diese Blüten transferiert hat. Diese Technik erfordert sehr viel feine Arbeit, das ist nicht ganz einfach.“

Die Arbeiten mit dem Titel „Madder“  (Krapp) von Cas Holmes, und vier kleine gerahmte Arbeiten von Isabelle Wiessler, von denen ich eine zeige, harmonieren sehr schön.

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Elsbeth Nusser-Lampe sagt mir: “ Ich finde wunderschön, wie es ohne Absprache eine so harmonische Ausstellung gegeben hat.“

Monika meint abschließend: „Wir sind mit der Ausstellung sehr glücklich. Cas Holmes hat, nachdem das hier so gut gelaufen ist, gesagt, ach, das könnten wir doch wiederholen, vielleicht in England?“

Die Ausstellung ist noch bis Ende September bei quilt star, Basler Str. 61 (im Viktoriahaus), 79100 Freiburg zu sehen.
Öffnungszeiten: Montag: 14.30 bis 18.30 Uhr
Dienstag bis Freitag: 9.30 bis 12.30 und 14.30 bis 18.30 Uhr