Reportagen

Ausstellung von Luitgard Möschle in Schutterwald

Unter dem Titel „Der Stoff, aus dem meine Träume sind“ stellt Luitgard Möschle noch bis zum 30. Juni in der Rathausgalerie Schutterwald ihre Arbeiten aus. Rund um die große Eingangshalle hängen rund 30 große und kleine Arbeiten. Für Besucher der Ausstellung schaltet die freundliche Dame am Empfang Licht an, so dass alle Arbeiten gut ausgeleuchtet sind.

Anita Frei-Krämer vom KUNSTFORUM Kork in Kehl schrieb über eine Ausstellung von Luitgard Möschle in Kehl sehr treffend: „Ihre Kompositionen ergeben einen Stoff-Kosmos, der durchdrungen ist von Ideen, die einer großen Beobachtungsgabe entspringen und von ihr teils akribisch, elegant und puristisch gefertigt werden. Dann spielt sie auch wieder großzügig mit auf dem Stoff schon vorhandenen Mustern oder sogar gedruckten Texten.“

Luitgard Möschle selber sagt es so:
„Meine Träume sind aus Stoff. Quilts, bestehend aus Vorder/Rückseite mit einer Einlage.
Das Top: bedruckt, bemalt, bequiltet/maschinen- teils handgequiltet. Drucke, Monoprints, Thermofaxsiebdrucke sind schon lange meine Vorlieben.
Durch das Quilten entsteht eine Dreidimensionalität, und erst durch diese Arbeit bekommt das Stoffliche seine Aussagekraft. Die fertige Arbeit hat oft mit dem Aussehen am Anfang nichts mehr zu tun. Gerade dies ist eine Herausforderung. Das Ausprobieren: Wie weit kann ich gehen und was geht noch, diese Fragen sind mir ein besonderes Vergnügen.
Die Haptik des Stoffes hat mich schon immer fasziniert. Ich liebe Stoffe, Fäden und Farben.

Die Vorderseite/Oberfläche und deren Gestaltung bestimmen das Bild.
Ich bemale, bedrucke mit Holz-, aber auch mit Linoldruck diese stoffliche Vorderseite. Durch das Maschinen-, aber auch das Handsticken bekommt der Quilt (aus den drei Lagen) eine Dreidimensionalität – und die fertige Arbeit hat oft mit dem Aussehen zu Anfang nichts mehr zu tun.
Gerade dies ist eine Herausforderung: Wie quilte ich – wo setze ich meine Stiche, was hebe ich hervor oder was lasse ich verschwinden ?

Siebdrucke umquilte ich mit Maschine, frei geführt.
Ich übermale meine älteren, fertigen Arbeiten einfach mit einer Farbrolle, es ergeben sich durch die Quilt-/Sticklinien und die Oberflächengestaltung mit Perlen wunderbare Strukturen.
Frei, ohne Planung.
Oder ich setze die Drucke (Sieb- oder Holzdrucke) noch einmal mit weiteren Drucken. Durch die strukturierte Oberfläche kommt ein fragmentartiger weiterer Druck zustande.

Ein weiteres Mittel der Oberflächengestaltung ist das Bespannen von Teilen mit Fäden, mit großen Stickstichen.
Der Kreativität ist kein Ende zu setzen.
Das Austesten ist mir ein besonderes Vergnügen.“