Portraits & Interviews

Interview mit der Textilkünstlerin Heike Becker

Die Spitzenarbeiten von Heike Becker habe ich bei der TEXTILE ART BERLIN 2019 erstmals gesehen. Ich war fasziniert von den vielfältigen Mustern und wollte mehr über die Künstlerin und diese Form der Spitze wissen.

Sind Sie schon in Ihrer Kindheit mit textilen Arbeiten in Kontakt gekommen?

Ja, ich habe schon mit 2 Jahren einfache Stickereien ausprobiert durch meine Oma und Mutter, die beide Schneiderinnen waren und viele Handarbeitstechniken beherrschten. Ich habe in meinem ganzen Leben immer gehandarbeitet.

Haben Sie eine textile Ausbildung?

Ich habe keine textile Ausbildung

Wer hat die Margaretenspitze entwickelt?

Margaretenspitze wurde von Margarete NAUMANN mit dem Rippenknoten des Macramee kreiert und 1913 das 1. Mal vorgestellt

Warum ist sie in Vergessenheit geraten? Wer hat sie wieder entdeckt?

Margarete NAUMANN ist von der Kunstschule Plauen weggegangen, es wurde nicht mehr gelehrt und ist vergessen worden. Es gibt Schülerinnenarbeiten von damals im Vogtlandmuseum und aus diesen Stücken hat vor über 25 Jahren Lotte Heinemann aus Peine diese Technik wieder gefunden.

Wie haben Sie für sich die Margaretenspitze entdeckt?

Über Lehrgänge bei ABS Textil in Plauen und bei Lotte Heinemann habe ich 2002 die Margaretenspitze kennen und lieben gelernt.

Mit welchem Material arbeiten Sie bevorzugt?

Ich probiere viele verschiedene Garne aus Baumwolle, Leinen, Jute, Sisal aus, knüpfe mit Perlen, Naturmaterialien und vielen andere Materialien. Rustikal, aber auch sehr fein.

Was ist das Besondere an dieser Form der Spitze? Wie unterscheidet sie sich von anderen Spitzentypen?

Mit der Margaretenspitze kann ich dreidimensional arbeiten, sehr kreativ, viele verschiedene Formen und Gestaltungen, immer neue Idee ausprobieren. Sie ist fest und ich muss sie nicht stärken, sie ist robuster als die herkömmlichen Spitzen.

Sie haben auch ein Buch zum Thema Margaretenspitze geschrieben?

Lotte Heinemann hat 2 Bücher und ich habe mittlerweile 6 Bücher heraus gegeben, 4 davon beim Verlag für die Frau Leipzig.

Sie geben einen Workshop bei der Textile Art Berlin. Ist diese Spitzentechnik leicht zu erlernen?

Diese Technik ist sehr gut zu erlernen, da der Rippenknoten bekannt ist. Innerhalb von ein paar Stunden ist ein einfaches Blatt erlernbar für einen Baum oder eine Ranke, die schon kreativ gestaltet werden. Leider habe ich ein schlechtes Internet und kann den Kurs nicht online durchführen … ich hoffe auf nächstes Jahr und dann eine reges Interesse und Anmeldungen, wie schon in den letzten Jahren.

www.heikesmargaretenspitze.de